Seifen, das Angebot ist vielfältig und riesengross. Hier bekommst du einen kleinen Überblick über die verschiedenen Seifen Arten.    

Beleuchtet werden Seifen, die es heute zu kaufen gibt. Was heute als Seife in jedem Badezimmer liegt, muss man eigentlich als "Waschstück" bezeichnen, denn der Anteil an Seife ist meist recht gering.    

Die Seife ist durch synthetische waschaktive Substanzen ersetzt worden. Was vergessen wird: Jahrtausendelang hat die Seife niemandem geschadet, sondern war ein Stück Kultur und gehörte zu den Luxusgütern. Man sollte nur sorgfältig entscheiden, zu welchem Seifenstück man greift!   

Grundsätzlich unterscheidet man nach Herstellungsverfahren und Rohstoffwahl, also die Basis der Seife.   

Welche Arten an Seifen gibt es?   

  • handgemachte Pflanzenölseifen 
  • kalt verseift 
  • heiß verseift 
  • Flüssigseife 
  • Industrielle Seife 
  • Glycerinseifen 
  • Duftseifen 
  • Klassische Seifen   

Pflanzenölseifen 

Handgemachte Pflanzenölseifen werden wie der Name schon sagt aus Pflanzenölen hergestellt. Die Öle und Fette sind – wenn so ausgewiesen – aus fairem Handel oder teilweise aus biologischem Anbau. Zusätzlich enthalten Naturseifen Blüten-Hölzer-Kräuter-Lebensmittelfarben, Pflanzenfarben und Farben, die über spezielle Händler zu erhalten sind und in der selbstgemachten Kosmetik Verwendung finden. 

In der Liste Rohstoffeinkauf finden Sie diese Händler. Die Rohstoffe sind tierversuchsfrei hergestellt. Durch die gängige Überfettung (in % angegeben) der Seifen d. h. wie viel mehr Pflanzenöl oder Kakaobutter ist in der Seife drin, welches nicht mehr verseift, ist ein gutes Schaumverhalten und Rückfettung der Haut gegeben. 

Die meisten Seifen – da sprechen wir für unsere Seifen – sind mit 7 – 13 % überfettet. Die am stärksten überfettete Pflanzenölseife ist bei uns mit 25 % überfettet. Es sind die so genannten Butter-Cremeseifen und die dekorierten Seifentortenstücke. Diese sind wegen der starken Überfettung weicher als alle anderen Seifen und mit Vitamin E konserviert.   

Aus Herstellungstechnischen Gründen (Optik und Festigkeit) werden die Pflanzenölseifen – sprich Naturseifen – aus ca. ¾ der gesamten Rohstoffmenge aus Ölen gemacht. Der Rest besteht aus NaOH Lauge mit Wasser, Wein, Buttermilch, Ziegenmilch, Schafmilch, Eselsmilch, Honig oder Kräuterinfusionen (in Aqua oder in Öl mazerierte Pflanzenteile).   

Kaltgerührte Seife

Herstellung:   

Es gibt das so genannte Kaltverfahren bei Herstellung dieser Pflanzenölseifen. D. h. die Rohstoffe werden alle so kalt wie möglich verwendet. Feste Fette werden geschmolzen, Öle kommen kalt dazu, so dass niedrigste Temperaturen die wertvollen Ölbestandteile nicht zerstören.    

Diese Seifen werden in verschiedene Behältnisse gegossen (bei uns sind es genutete Naturholzkisten) und müssen dort für mindestens 24 Std. verbleiben.  Anschliessend werden sie für 5 – 8 Wochen abgelagert, weil der Verseifungsprozess bei dieser Herstellung erst in der Lagerzeit abschließt. Das ist die schonenste Art, Pflanzenölseifen herzustellen.    

Ätherische Öle, spezielle Wirkstoffe, Kräuter, das Überfettungsöl werden erst nach Herstellen der Seifenmasse zugegeben. Anschließend kann die fertige Seifenmasse direkt in die Form.   

Heißverfahren   

Das Heißverfahren eignet sich für besonders für schnelle Produktion, die Seifenmasse wird „gekocht“ bei ca. 100 – 110 Grad. Dabei kann sie leicht anbrennen. Also aufpassen und rühren. Die Seifenmasse ist – wenn fertig – von der Textur wie Vaseline und kann nicht mehr aufgehübscht werden, wie im Kaltprozess. Sie wird meist maschinell oder per Hand mit z. B. Spatel umgefüllt, da sie sich nicht gießen lässt. 

Dieses Verfahren eignet sich zur Herstellung von Seifen mit nicht-alkalibeständigen Duftstoffen. Seifen nach dem Heißverfahren gibt es bei uns nur mit wenigen Ausnahmen. Vorteil dieser Seife: Sie kann sofort in den Handel.  

Seife Heissverfahren

 

Flüssigseife:   

Flüssigseifen sind heute kaum zu bekommen. (Duschgele üblicher Art im Handel bestehen aus Tensiden oder anderen Stoffen). Die Herstellung erfolgt im Heißverfahren aus Pflanzenölen. Es wird eine andere Substanz nämlich KOH zum Verseifen verwendet. Diese Seifen sind ebenfalls überfettet und für Duschgelfans absolut eine Alternative. Wir führen 2 Sorten an Flüssigseifen: Kaltgerührte Schafmilchflüssigseife mit Lanolin und Schafmilch.   

Industrielle Seife:   

Angeblich gibt es bei den modernen und industriell hergestellten Produkten nie mehr Hautprobleme. Festzustellen ist allerdings heutzutage das Gegenteil, d.h. dass trotz des „hautfreundlichen“ pH-Wertes der industriellen Creme- und Duschgels eine riesige Zunahme an Hautirritationen und Allergien stattgefunden hat. Die dermatologischen Praxen sind überfüllt.   

Die Rohstoffe, aus denen diese Seifen und Flüssigreinigungsprodukte hier enthalten, wollen wir gar nicht genau unter die Lupe nehmen, es gibt allzu unappetitliche Substanzen.    

Gebräuchliche Tenside sind Sodium Lauryl Sulfat und Sodium Laureth Sulfat, dazu kommen dann weitere chemische Rohstoffe. Die Industrialisierung schuf neue und einfachere Methoden der Seifenherstellung. Es wurde begonnen, die Bestandteile der Seife bei der Seifenherstellung voneinander zu trennen. Nach Trennung der einzelnen Bestandteile der Seife bleibt ein reines Salzgemisch übrig. Industrielle Seife ist also nicht mehr das, was entsteht, wenn Öle und Lauge zusammen verseift werden. 

Gefärbt wird mit teilweise furchterregenden Chemikalien. Emulgatoren werden eingesetzt, die bedenkliche Schadstoffe in die Haut einschleusen. Hautpflegende Substanzen - wie Glyzerin - werden der Seife entzogen und einer anderen lukrativen Verwertung zugeführt. Es entsteht ein anonymes, extrem billiges, endlos dauerhaftes Produkt, ein Sinnbild der modernen Massenproduktion.  

Seifen Fabrik

 

Glycerinseifen:/Duftseifen:   

Fast reine Glycerinseifen werden auch unter dem Oberbegriff Naturseifen angeboten. Sie sind im Aussehen zu unterscheiden, meist glatter, transluzent bis durchscheinend. Hergestellt werden sie meist aus fertigen Blöcken, die in weiß oder durchscheinend zu haben sind. Sie sind leicht zu schmelzen, zu färben und umzuformen. Durch ihren hohen Alkoholgehalt bleiben Düfte unverfälscht und lange erhalten. 

Allerdings können pflegende Zusätze nur bis zu 15 % zugegeben werden, oft enthalten diese Seifen nur Farbe und Duft, wie die so genannten Duftseifen. Hersteller von Glycerinseifen kaufen sicherlich keine Blöcke und schmelzen die ein. Sie stellen die Basis selbst her. 

Die daraus gefertigte Seife wird durch Zugabe von verschiedenen Alkoholen wie Glycerin, Äthylalkohol, Isopropylalkohol, Sorbitol oder Glykol in einen Lösungszustand gebracht. Nach dem Erkalten verliert die Glycerinseife ihre Transparenz. Diese Transparenz wird durch Stabilisierung des Schmelzzustandes erreicht. 

Die industriell gefertigten Glycerinseifen haben eine hervorragende Transparenz, die meistens Zusätze wie Tetrasodium EDTA, Sodium Etidronate, Sodium Lauryl Sulfat und Sodium Laureth Sulfat enthalten. Das sind Stoffe, die wir nicht gern in unseren Produkten haben wollen. Glycerinseifen sind im Allgemeinen sehr günstig herzustellen und unserer Meinung nach die preiswerteste Variante. 

Klassische Seifen: 

Unter klassischen Seifen fassen wir z. B. Marseiller, Aleppo-Seifen, Afrikanische Dudu Usun usw. zusammen. Diese Seifen werden nach verfeinerten klassischen Methoden hergestellt. 

Alepposeife:  

Herstellung Aleppo Seifen:Olivenöl und Sodaasche wird bei 300 Grad so lange unter Rühren gekocht, bis alles vollständig in Glyzerin und das Natriumsalz des Olivenöls zerfällt. Kurz vor Ende des Prozesses wird Lorbeeröl zugesetzt und die Verseifung zu Ende geführt. Die Sodalösung wird aus dem Kessel abgelassen, die Seifenmischung bis sie völlig laugenfrei ist, mit frischem Wasser gewaschen, anschließend wird das Wasser abgelassen.  

Dann bleibt die Seife zum vollständigen Entwässern und Abkühlen stehen. Die noch warme, hellgrüne Paste wird auf einem vorbereiteten Boden gleichmäßig verteilt und für einige Stunden zum Aushärten gelassen. Mit einer Handschneidemaschine wird die rohe Seife dann in die Quaderform geschnitten und erhält einen Firmenstempel.   

Aleppo Seife

In Frankreich gibt es eine Savonnerie, die sich eng an das durch König Ludwig, dem Sonnenkönig erlassenem Reinheitsgebot für Seife hält. (für Marseiller Seife gültig) Dort werden die Öle in Kesseln 12 Tage lang bei 120 Grad gekocht und mit Salzwasser gereinigt. Diese klassischen Seifen sind 100 % umweltfreundlich und biologisch abbaubar und werden vielfach von Ärzten, Kinderärzten empfohlen.   

Ich hoffe ich konnte euch einen guten Überblick verschaffen.   

Mehr zum Thema Seifen und deren Zutaten findet ihr hier.    

Hier geht’s zu meiner handgemachten Seifen Kollektion.