Bartöl, Bartbalsam, Bartpomade, Bartwachs und Bartwichse??? Die Auswahl ist riesig. Doch was ist drin in den Produkten, und wie bringst du sie richtig in deinen Bart?    

Das wichtigste zuerst: Bartöl    

Bartöl sollte neben einer Bartbürste zur absoluten Grundausstattung für deine Bartpflege gehören. Ihm werden besonders viele positive Eigenschaften zugesprochen. So soll es zunächst einmal deine Barthaare weicher und geschmeidiger machen. Sie fühlen sich besser an und auch die Optik deines Bartes gewinnt. Sie wirkt bei dauerhafter Anwendung sichtlich gesünder, sprich: Dein Bart bekommt einen leichten Glanz.   

Darüber hinaus wird mit einem guten Bartöl auch die Gesichtshaut unter deinem Bart beruhigt, was besonders den lästigen Juckreiz während der Wachstumsphase deines Bartes gänzlich oder zumindest deutlich reduzieren kann. Zusätzlich versorgt es deine Barthaare mit wichtigen Nährstoffen und spendet ihnen und deiner Haut Feuchtigkeit und rückfettende Öle, sodass sie bestens vor dem Austrocknen geschützt sind. On Top gibt es noch einen anregenden Geruch, der durch die ätherischen Öle im Bartöl erreicht wird.   Was steckt nun in diesem kleinen Wundermittel? Nun, die Grundzutaten sind schnell erklärt und auch leicht zu beschaffen, solltest du dir dein Bartöl einmal selber machen wollen. Meist enthält Bartöl mehrere Trägeröle, die jeweils verschiedene und sich ergänzende positive Eigenschaften mitbringen, die wir oben angesprochen haben.   

Die üblichen Verdächtigen sind Mandelöl, Traubenkernöl, Aprikosenkernöl, Sonnenblumenöl, Jojobaöl und Arganöl. Exoten dagegen wären beispielsweise Hanföl, Kokosöl oder Squalan. Damit das Bartöl nun in deinen Bart kommt, gibst du circa fünf bis acht Tropfen, je nach Bartlänge, auf deine Handflächen, verreibst diese und massierst den guten Stoff ausgiebig in deinen Bart und deine Gesichtshaut ein. Abschließend gehst du noch einmal sanft mit deiner Bartbürste durch – fertig.  

 

Bartbalsam: Er pflegt deinen Bart und gibt ihm zusätzlich leichten Halt. 

Bartbalsam ist der gepflegte Mittelweg zwischen Bartöl und Bartpomade, da er die positiven Eigenschaften beider Bartpflegeprodukte in sich vereint. Bartbalsam, auch Beard Balm genannt, dient dazu, deinen Bart reichhaltig zu pflegen und ihm ein wenig Halt zu geben. Vom Bartöl übernommen hat es die pflegenden Eigenschaften, dank der ähnlichen Inhaltsstoffe. Denn auch im Bartbalsam finden sich verschiedene Trägeröle, die deine Haut beruhigen und nähren, die deinem Bart einen seidenen Glanz verleihen und ihn weicher machen. Auch die duftenden ätherischen Öle sind im Bartbalsam enthalten.   

Von der Bartpomade übernommen sind die festen Zutaten, sprich die verschiedenen Wachse. Doch sie sind prozentual niedriger gehalten. Ein Bartbalsam ist deshalb deutlich weicher, weshalb er deinen Bart zwar auch Halt verleiht, allerdings eben nur leichten. Daher ist er – finden wir – eher die Alternative zu Bartöl statt zu Bartpomade. Für den Halt verantwortlich sind wie gesagt die Inhaltsstoffe Bienenwachs und/oder Wollwachs sowie Sheabutter und/oder Kakaobutter. Eine mandelgroße Menge Bartbalsam reicht aus. Du verreibst sie gut zwischen den Händen und massierst sie sanft und ausgiebig in deinen Bart ein. Danach gehst du nochmal kurz mit Bürste oder Kamm drüber. 

 

Bartpomade: Gibt deinem Bart guten Halt, die Pflege tritt etwas in den Hintergrund   

Jeder Bartträger kennt die Tage, an denen sein Bart ein mysteriöses Eigenleben entwickelt. Dahin ist die geglättete Schönheit vom Vortag. Heute regiert die pure Anarchie. Denkste, denn mit Bartpomade kannst du wieder Herr deines Bartes werden. Das Mittel deiner Wahl in diesem Fall ist eine gute Bartpomade. 

Sie toppt den Bartbalsam deutlich, was den Halt angeht, da in einer Bartpomade der Anteil von Wachs(en) größer ist, was gleichzeitig aber auch dazu führt, dass sie eine festere Konsistenz hat und sich nicht ganz so leicht verarbeiten lässt.   Bevor du deinem Bart die Bartpomade zuführst, solltest du ihn waschen und trocken tupfen. Danach kommt pflegendes Bartöl rein und dann erst die Bartpomade. Um diese zu verarbeiten, entnimmst du mit den Fingern, oder alternativ mit dem Rücken deines Fingernagels, eine mandelgroße Menge, manchmal etwas mehr, verreibst und erwärmst sie zwischen deinen Handflächen. Um sie ausgiebig und flächendeckend in den Bart einzuarbeiten, streichst du am besten mit den Handflächen von oben nach unten durch deinen Bart. Ach ja: Auch Bartpomade bringt einen wohlriechenden Geruch in deinen Bart, ähnlich wie Bartbalsam und Bartöl, allerdings weniger intensiv. 

Bartwachs: für die härtesten der harten Fälle   

Manchmal brauchst du einfach ein noch kräftigeres Mittel, um deinen Bart zu zähmen. Wo selbst Bartpomade aufgibt, setzt Bartwachs an. Es stellt ein Mittelding zwischen Bartpomade und Bartwichse dar. Ist fester als die Pomade, weicher als die Bartwichse. Die Wirkung und Anwendung ist prinzipiell sehr ähnlich. Bartwachs dient dazu, deinen kompletten Bart in Form zu bringen und haltbarer zu stylen, als eine Bartpomade es vermag. Mit ihr haben abstehende Haare im Vollbart keine Chance mehr. Bartwachs hat sich für eine Anwendung im kompletten Bart bewährt und lässt sich nicht nur – wie eine Bartwichse – auf den Moustache limitieren.   

Die Verarbeitung von Bartwachs ist etwas schwieriger als bei Bartpomade, aber für einen Mann mit Bart kein unüberwindbares Hindernis. Ausgiebiges Verreiben in den Handflächen ist hier das A und O. Bartwachs enthält noch mehr Bienenwachs, Wollwachs oder Beerenwachs als die Bartpomade und ist dadurch nochmal eine Nummer härter und fixierender. 

Du musst es mit dem Fingernagel aus der Dose kratzen und kräftig zwischen deinen Händen verreiben. Durch die Wärme wird das Wachs weicher und lässt sich danach in deinen Bart einarbeiten. Mit deinen Händen gibst du zügig die grobe Richtung vor, mit einer Bartbürste folgt danach ebenso zügig das Feintuning.   

Ungarische und bayerische Bartwichse: Schnauzerpflegeprodukte mit langer Tradition.   

Lach nicht. Wir wissen, das Wort per se ist sehr witzig und ein Schmunzeln ist erlaubt, der Hintergrund ist allerdings tatsächlich ernst. Jeder Schnauzbartträger kennt das Problem, dass die Haare des gewaltigen Schnurrbartes in den Mund hängen, haben sie eine gewisse Länge erreicht. 

Alternative A wäre das Kürzen, aber besonders in Kombination mit einem Vollbart kann das schnell komisch wirken.   Alternative B ist die Bartwichse. Sie rettet dich. Zwar ohne Cape und Superheldenkostüm, dafür aber mit massivem Halt, je nachdem, welche Bartwichse du wählst. Auch hier gibt es leichtere Versionen, die sich besser verarbeiten lassen, dafür aber keinen extremen Halt bieten. Die stärkeren Versionen hingegen fixieren selbst kunstvolle Zwirbelungen. Anstatt ständig rumzufummeln und die Barthaare aus dem Essen zu befördern, reibst du Bartwichse in den Bart und weist ihm damit entsprechend seine Richtung.   

Für die Richtungsweisung eignen sich ungarische Bartwichsen gut. Sie haben eine sehr feste Konsistenz. Zücke deinen Fingernagel, kratze ein wenig der Wichse aus der Dose und verreibe sie kräftig zwischen deinen Fingerspitzen. Durch die so erzeugte Wärme wird sie weicher und verstreichbar. Zum Zwirbeln ist wohl bayerische Bartwichse geeigneter. Sie kommt aus der Tube. Nimm eine erbsengroße Menge, verreibe sie zwischen Daumen und Zeigefinder, streiche sie zügig von der Mitte zu den Spitzen, die du dabei gleich zwirbelst oder in die gewünschte Form bringst. Sie wird schnell fest, hält aber dann auch exzellent. Bartwichse rettet dein Dinner und den Schnauzer.